Maßnahmen für die Work-Family Balance

Die Folgen der Corona-Pandemie und insbesondere der damit einhergehende Lockdown, Homeoffice, die gleichzeitige Kinderbetreuung sowie Homeschooling stellen eine große Belastung für berufstätige Eltern dar.

Wie Arbeitgeber ihre Mitarbeiter in dieser Zeit unterstützen- wir klären auf!

Digitale Kinderbetreuung als Arbeitgeberleistung

In größeren Unternehmen können Angebote wie digitale Kinderbetreuung und digitale Nachhilfe eine Idee sein. Solche Angebote sind für Eltern eine notwendige Unterstützung, vor allem solange die Kindergärten und Schulen geschlossen bzw. nur teilweise geöffnet sind.

Viele etablierte Anbieter für Kinderbetreuung haben sich bereits auch auf digitale Angebote umgestellt.

Auf dem Markt gibt es bereits einige Anbieter, die Arbeitgebern Konzepte zur digitale Betreuung anbieten.

Einige dieser Angebote sind individuelle Lernförderung und Adhoc-Betreuung sowie virtuelle Gruppen-Workshops.

Notfallservice für Kinderbetreuung

Kurzfristig eine Kinderbetreuung zu finden stellte Eltern schon vor der Corona-Pandemie  vor eine Herausforderung. Auch sogenannte Notfallbetreuungen haben ihr Angebot seit der Corona-Krise digitalisiert. Dort können Arbeitgeber Aktivitäten in 60-minütigen Einheiten für die Mitarbeiterkinder buchen.

Digitale Nachhilfe zur Unterstützung beim Homeschooling

Für Kinder, die Unterstützung beim Onlineunterricht benötigen, gibt es auch Angebote, die Arbeitgebern ihren Mitarbeiter anbieten können.

Für Unternehmen, die nicht finanziell für die digitale Nachhilfe aufkommen können, besteht die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter über kostenfreie Angebote im Internet zu informieren. Ein Beispiel dafür ist die von Studierenden kostenfrei angebotene „Corona-School“.

Passende Informationsangebote für berufstätige Arbeitnehmer

Passende Informationsangebote rund um das Thema Home-Office und Homeschooling sind für berufstätige Eltern essenziell.

„Den beschäftigten Eltern zu zeigen, dass sie in ihrer aktuellen Situation wahrgenommen werden, ist in jedem Fall ein Signal, das von einer familienbewussten Unternehmenskultur zeugt und für guten Zusammenhalt sorgt. Auch nach der Krise“, schreibt die Initiative Erfolgsfaktor Familie auf ihrer Webseite.

Unternehmen können ihre Mitarbeiter mithilfe von Newslettern informieren, ihnen Webseiten, Links und interne Gruppen vorschlagen. „Erfolgsfaktor Familie“ berichtet, dass sich bereits einige Gruppen im Intranet zusammengefunden haben, um gemeinsam virtuelles Homeschooling zu organisieren.

Weiterbildungsangebote

Arbeitgeber können ihre Mitarbeiter auch durch formelle Weiterbildungsangebote entlasten.

So können sogenannte „Work-Family-Balance“- Seminare gute Möglichkeiten zur Organisation. Dabei sollen Eltern zwischen 30 und 45 Jahren dabei unterstützt werden, Beruf, Kindererziehung und -betreuung sowie den Haushalt und ihre persönlichen Bedürfnisse zu koordinieren und organisieren.

Gesundheitsmanagement – virtuelle Sportangebote und EAP

Unternehmen könne sich auch im Gesundheitsmanagement engagieren und z.B. Entspannungsangebote nach der Arbeit anbieten. Eine weitere Option sind virtuelle Sportstunden, bei denen die Beschäftigten und ihre Kinder ihr Fitnesstraining zuhause, unter Anleitung von professionellen Trainern erhalten.

Zurzeit sind „Employee Assistance Programme“, die im betrieblichen Gesundheitsmanagement eine wichtige Rolle spielen, noch gefragter. Sie sind eine Anlaufstelle für psychisch belastete Mitarbeiter, die Beistand suchen.

Flexible Arbeitszeiten

Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu gewährleisten, spielen insbesondere flexible Arbeitszeiten eine besondere Rolle.

Vor allem der persönliche Austausch der Führungskräfte mit den Teammitgliedern ermöglicht, die Bedürfnisse der berufstätigen Eltern richtig zu fassen. Folgende Fragen sollten dabei vorab geklärt werden:

  • Wie flexibel sollen die Arbeitszeiten sein? Zu welchen Zeiten kann der Mitarbeiter am besten arbeiten?
  • Welchen Stellenwert haben die Aufgaben bzw. in welcher Reihenfolge sind sie am besten zu erarbeiten? Welche Abgabetermine werden ausgewählt.
  • Wie können die Mitarbeiter kontaktiert werden, falls dringend zu erarbeitende Aufgaben aufkommen sollten?

Homeoffice anbieten

Die Arbeit im Homeoffice hat vielen Arbeitnehmern mit Kindern schon vor der Corona-Krise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert. Nach den aktuellen Coronabeschlüssen ist es weiterhin Pflicht, Homeoffice anzubieten, soweit die Möglichkeit dazu besteht.

Solidarität unter Mitarbeitern: Arbeitszeitspenden 

Einige Unternehmen ermöglichen es, unter Kollegen Arbeitszeit zu spenden. Die Solidarität ihrer Mitarbeiter wird unterstützt, sodass gerade Eltern, die Urlaub, Überstunden und Sonderurlaub bereits aufgebraucht haben, doch noch bezahlte Freistellungen in Anspruch nehmen können, um ihre Kinder zu Hause zu betreuen.

Diese Arbeitszeitspende ist zwar nicht gesetzlich geregelt, lässt sich jedoch arbeitsrechtlich korrekt umsetzen.

Sonderurlaub und Freistellung für Eltern

Weitere HR-Instrumente zur Unterstützung sind Kinderbetreuung, Sonderurlaub, Freistellung und Reduzierung der Arbeitszeit.


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