In vielen Unternehmen werden jetzt Mitarbeitergespräche geführt - was ist zu beachten?

Die Verantwortung der Führungskraft beim Mitarbeitergespräch

Führungskräfte sind auch beim Thema Mitarbeitergespräch immer wieder in der Verantwortung das Gespräch zielführend zu leiten und nicht nur verschiedene Gesprächstechniken abzuspulen.

Die folgenden Tipps zur Vorbereitung und nützliche Regeln für das Mitarbeitergespräch sollen Ihnen bei der erfolgreichen Durchführung helfen

1.Kein Zeitdruck

Planen Sie lieber etwas „zu viel“ Zeit für das Gespräch ein. Insbesondere sollten Störungen vermieden werden um dem Mitarbeiter mit Ruhe zu begegnen und diesem genügend Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Legen Sie sich einen Zeitrahmen für das Gespräch fest und verfolgen Sie das Gespräch immer im Hinblick auf das Ziel.

2.Glaubwürdigkeit

Um ein zielführendes Gespräch zu führen ist es besonders wichtig, dass der Mitarbeiter von den ehrlichen Absichten des Vorgesetzten überzeugt ist. Doch welche Aspekte sind hier zu beachten?

Ehrlichkeit Hier sollten Sie besonders darauf achten, Informationen nicht zu nutzen um Druck aufzubauen oder Ihre Machtposition zu untermalen.

Echtheit Hier gilt die Devise: Nicht alles was Sie meinen, müssen Sie auch sagen. Aber alles was Sie sagen, sollten Sie auch meinen. Versuchen Sie nicht in eine Rolle zu schlüpfen, sondern Sie selbst zu bleiben.

Kompetenz Überzeugen Sie mit fachlicher Kompetenz indem Sie auf Anführungen ihrer Mitarbeiter sachlich reagieren, etwaige Kritik annehmen und sich damit auseinandersetzen. Geben Sie zu, wenn Sie etwas nicht wissen.

Offenheit Kommunizieren Sie zielgerichtet und aktiv. Versuchen Sie, Ihre Information mit Ihren Mitarbeitern zu teilen, soweit diese für deren jeweiligen Tätigkeitsbereich relevant sind.

3.Empathie und Wertschätzung des Mitarbeiters

Blocken Sie andere Sichtweisen Ihrer Mitarbeiter nicht sofort ab, sondern versuchen Sie sich auch in andere Sichtweisen hineinzuversetzen und diese zu verstehen. Meist hilft dabei die gemeinsame Ergründung der Bedürfnisse, Motive und der Standpunkte. Am Ende sollte stehts eine Lösung entwickelt werden, mit denen beide Parteien konform gehen.

4.Schaffen einer „win-win Situation“

Um zu vermeiden, dass sich jemand „überrumpelt“ oder „überredet“ fühlt, sollte zum Ende des Gesprächs folgendes klar ausgearbeitet sein:

  • die Sichtweisen und Bedürfnisse Ihres Gesprächspartners
  • Ihre eigene Meinung und Ihre Motive
  • die daraus resultierenden Unterschiede

Damit sollten am Ende des Gesprächs beide Parteien zumindest einen teilweisen Erfolg erzielt haben. Sie vermeiden Frustration, wenn Sie sich in gewissen Punkten auch anderen Sichtweisen annähern und insgesamt offen bleiben für neue Lösungsvorschläge oder Strategien.

5.Weg von „Du-Botschaften“ hin zu „Ich-Botschaften

Letztlich sollten Sie es während des Gesprächs vermeiden, sogenannte „Du-Botschaften“ zu vermitteln. Denn solche Botschaften führen oft dazu, dass die angesprochene Person sich angegriffen fühlt und möglicherweise in sich in eine Art Abwehrposition versetzt.

Außerdem geht oftmals die negative Konnotation einer solchen Botschaft mit einher: Es entsteht ein Machtgefälle insbesondere dadurch, dass man dem Mitarbeiter – wenn auch unbewusst – das Gefühl gibt man wisse es besser. Wandeln Sie solche Botschaften um in „Ich-Botschaften“ wie zum Beispiel: „Ich mache mir Sorgen, dass xy bis heute Abend nicht fertig wird“. Damit bringen Sie ihre eigenen Gefühle und Sichtweisen zum Ausdruck und vermitteln Vertrauen. Zudem stülpen Sie dem Gegenüber nicht Ihre Emotionen oder Ansichten über. Auch zur Vermittlung nicht annehmbarer Verhaltensweisen eines Mitarbeiters kann diese Strategie hilfreich sein.

Haben Sie noch Fragen?

Volker Görzel, Fachanwalt für Arbeitsrecht und Partner der Kölner Kanzlei HMS.Barthelmeß Görzel Rechtsanwälte steht Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns zu unseren Geschäftszeiten unter +49 221 – 2921920 oder schreiben Sie eine E-Mail an sekretariat@hms-bg.de


Beitrag teilen